Ein anderes Thema, welches mir seit einigen Tagen nicht aus dem Kopf geht, das sind die lieben Gedanken. Denn, so gern ich das auch hätte, sie wollen einfach nicht aus meinem Kopf verschwinden. Gedanken zu den unterschiedlichsten Themen. Freundschaft. Liebe. Leben. Zukunft. Vergangenheit. Gegenwart. Musik. Wetter. Ich. Du. Vertrauen. Gefühle. Erwartungen. Hoffnungen.
Viele dieser Themen werden den meisten von euch bekannt vorkommen. Sie sind nicht nur in meinem Kopf vertreten- beinah hätte ich grade "Köpfe"geschrieben, was die Masse meiner Gedanken ziemlich gut beschreibt- sondern sie fliegen auch in anderen Gedankenkarussels durch die Gegend.
Manchmal hab ich das Gefühl, mein Kopfinhalt ließe sich am ehesten über ein sehr buntes, sehr abstraktes Bild darstellen. Kennt ihr Jackson Pollock?
Ungefähr so, naja, nicht ganz so krass- zumindest aktuell nicht- wäre mein Kopf auf Leinwand! Das ist schon irgendwie ziemlich chaotisch...
Aber ich weiß momentan absolut gar nicht, wie ich da eine gewisse Ordnung reinbringen kann. Klar, manche Gedankenknoten lösen sich, wenn man nur lang genug an ihnen herumdenkt. Doch viele bleiben. Viele wollen nicht nur durchdacht und zergrübelt werden, nein, viele wollen- glaube ich- besprochen werden. Doch da stellt sich dann wieder die alte Frage: mit wem?
Es ist ja nicht so, dass ich nicht genug Freunde hätte. Nein. Ich weiß eigentlich auch nicht wirklich genau, was es ist. Doch viele meiner Freunde kommen mir ein bisschen so vor, wie das Licht. Da aber fern. Nie ganz weg und doch kaum greifbar. Vertraut, aber voller Rätsel. Diese heterogene Gruppe aus Weltenbummlern, Alltagsverschönerern, Lichtinsdunklebringer, Grübelpflanzer, Unerwartetauftaucher, Anzickengel, und allen anderen, die nicht mal in diese Schubladen reinzupacken sind (was gut so ist)... Diesen Leuten verdanke ich viel. Diese Leute halten mich aus. Holen mich zurück. Aber manchmal weiß ich, ehrlich gesagt, nicht unbedingt, was ich diesen Leuten so bringe... Klar, in mir haben sie alle einen Quetschchaoten mit Auskotzohren und Aushaltschultern... Das ist auch gut so. Ich bin ja gern da.
Dennoch werden immer wieder leise Zweifel wach. Indem ich nämlich immer noch eher vom introvertierten Schlag bin, weiß ich nicht so wirklich, wer im Ernstfall eigentlich da wäre. Denn ich wurde von vielen schon positiv überrascht. Jedoch auch von vielen schon enttäuscht. Wie gesagt. Ich hab keine Ahnung.
Ich weiß auch nicht, ob ich das jetzt eigentlich gut oder schlecht finde. Es ist einfach ein weiteres Gedanken-auf-ein-virtuelles-Papier-bringen, welches ich nach dem heutigen Sonnentag brauchte. Denn jeder weiß: Je mehr Licht da ist, desto mehr Schatten versteckt sich auch.
(Es sollte an diesem Punkt allerdings auch angefügt werden, dass der heutige und auch die vergangenen Tage eigentlich echt schön waren! Ich habe neue Leute kennengelernt. Ich habe an Freunden neue Seiten kennengelernt. Ich hab Sonne getankt. Ich habe die ruhigen Abendstunden bei Kerzenschein genossen. Und sowieso: Weil du am Leben bist, ist jeder Tag gut!)