Eintrag Nr. 281
Vor mir steht ein Glas sauren Weins- doch es kann mir den Abend, die vergangenen Stunden, Tage, Wochen nicht kaputt machen. Ich stecke gerade mitten im Leben- in meinem ganz eigenen. Und es ist ganz wunderbar.
Alles fließt, alles verändert sich. Die Welt um mich herum, die Menschen um mich herum und ich mich mit. Früher hat mir das Angst gemacht, ich wollte, dass es bleibt, wie es ist- ich dachte, so war es gut; ich kannte mich aus. Es macht mir immer noch Angst, doch die Angst hat sich verändert. Es ist nicht mehr dieses unangenehme, dunkle Gefühl in der Magengegend. Es ist ein glückseliges Kribbeln voller Vorfreude auf das, was kommen mag.
Diese abendlichen Gedanken werden begleitet von einem Soundtrack voller Erinnerungen. Musik, die ich vor Jahren das letzte Mal angehört habe. Gedanken, die mit jedem Ton auftauchen, kaum greifbar wieder verschwinden. Alte Gedanken, die von neuen übertönt werden- gemischt mit dem Duft einer ausgepusteten Bienenwachskerze.
Gedankengänge mit Türen.
Freundschaft
Zukunft
Herz
Vertrauen
Gespräch
Veränderung
Sommer
Liebe
Einsamkeit
Gemeinsamkeit
Laufen
Schoki
Kennenlernen
Verstehen
Wiederfinden
Briefe
Schreiben
Lesen
Lernen
Hoffen
Leben
Lachen
Danken
Schlafen.
Ich lausche der Stille auf dem Mond. Du hörst mir zu- liest meine Worte. Redest und Schweigst- lässt mich reden und schweigen. Und du, du läufst mit mir. Du bist da. Einfach so. Danke.
"Wir entscheiden uns nicht für ein Leben, wir leben eines:"